Sonntag, 26. Februar 2012

Tag 24

Viel passiert, seitdem ich das letzte Mal bloggen konnte! Leider gab es die letzte Woche keinen Internetzugang, und auch mit dem Einkaufen sah es etwas knapp aus... doch der Reihe nach:

Auf Ko Lanta hab ich insgesamt noch 2 Naechte verbracht, eine davon sogar in einem extrem teuren Bungalow. Fuer 20 Euro die Nacht gab es dafuer sogar ein Moskitonetz und heisses Wasser (wofuer auch immer man sowas braucht, bei 35 Grad Aussentemperatur). Trotz allem war ich ganz froh ueber die Unterkunft, so konnte ich naemlich noch eine recht interessante Hoehle besichtigen, mein Zeug mal mit Suesswasser waschen und dem abendlichen Regen gelassen auf der Veranda entgehen. In den letzten 24 Stunden davor hatte ich insgesamt 3 Gewitterschauer, denen ich im Zelt trotzen musste...

Apropos Unwetter: Am Morgen frage ich den fingerlosen Thai, der mir das Fruehstueck serviert, nach einer Wettervorhersage. Er lacht, guckt kurz in den Himmel und meint, die naechsten beiden Tage wuerde es sicher nicht regnen. Ich bin trotzdem etwas skeptisch und will es genau wissen, weil mir eine "grosse" Ueberfahrt von Ko Lanta nach Ko Muk ansteht, bei der ich nur ungern in ein Gewitter geraten moechte. Also gehe ich ins naechste Internetcafe und checke das Wetter online. Fuer die naechsten beiden Tage wird Nachmittags Gewitter vorhergesagt. Jaja, du fingerloser Klugschwaetzer!
Ich fahre also am naechsten Tag nur bis zu einem Nationalpark am Suedende vo Ko Lanta und verschiebe die Ueberfahrt auf die fruehen Morgenstunden des Dienstags. Ich mache es mir so gut es unter diebischen Affenbanden eben geht gemuetlich und warte auf das Gewitter. Pustekuchen, den ganzen Tag bleibt es schoen! Und den Tag danach genauso... da hatte der Thai doch recht!

Zu den Affen: Als ich im Nationalpark ankomme, werde ich schon darauf hingewiesen, das Zelt erst um 17 Uhr aufzustellen und immer in der Naehe meine Sachen zu bleiben, da die Affen auf der Suche nach Diebesgut alles kaputtmachen wuerden. Tolle Aussichten! Ich verpacke also alles gut und lege mich mit der Kamera im Schatten auf die Lauer. Tatsaechlich laesst die erste Bande nicht lange auf sich warten. Sie beobachten mich aus den Bueschen heraus und als ich mich kurz wegdrehe, um den einen Affen zu filmen, schleicht sich der andere schon hinter dem Boot an meine Tasche heran und versucht sie aufzumachen. Leider haut er ab, bevor ich ihm ein paar mit dem Paddel verpassen kann.
Am Abend mache ich die Sitzluke des Boots mit der Spritzdecke dicht. Ein Affe springt darauf, was die Decke natuerlich zurueckschnalzen laesst, und der Affe rennt erschreckt davon. Als ich spaeter ins Boot schaue, sehe ich, dass mir das Mistvieh etwas hinterlassen hat. Ob er mir nun vor Schreck oder aus Rache ins Boot gekackt hat, kann ich nicht sagen...

Die Ueberfahrt nach Ko Ngai und Ko Muk am naechsten Tag ist zwar schaukelig, aber mit Megaherz auf den Ohren echt machbar. Auf Ko Muk gibt es eine sehr coole Hoehle, durch die man mit dem Kajak bis zu einem verstecken Strand fahren kann. Als ich kurz davor bin, bemerke ich mehre Ausflugsboote und jede Menge Leute mit Schwimmwesten im Wasser. Mehrere Thais trillern wild mit Pfeifen durch die Gegend und Schnorchler suchen das Wasser ab. Ein Schiffsunglueck? Nein, nur Grottenbesichtigung in Massenabfertigung nach Thai Logistik. Dutzende Urlauber werden mit Schwimmwesten ins Wasser gescheucht und durch die Hoehle zum Strand getrieben. Ich bin froh, dass ich gemuetlich mit dem Kajak durchpaddeln kann. Abends zelte ich am Sabai Beach, kann zum ersten Mal entspannt am Feuer sitzen und auf der Mundharmonika vor mich hinpfeifen. Sabai Sabai! Den Tag truebt nur, dass mir meine angeblich wasserdichte Kamera nach einem Schnorchelausflug die Speicherkarte formatiert... vermutlich sind jetzt alle Bilder seit Krabi verloren :(

Am naechsten Tag will ich Vorraete aufstocken, doch der Minimarkt im Resort auf Ko Muk ist mir echt zu teuer. Im Dorfladen ist es zum Glueck etwas billiger und ich bekomme zum ersten Mal Reis in einer akzeptablen Packungsgroesse. Davor gab es immer nur 5 kg Saecke zu kaufen, die mir etwas zu gross waren... Am Abend will ich schnell das Zelt auf Ko Libong aufstellen, weil ein Gewitter heranzieht. Ploetzlich kommt ein Windstoss aus der komplett anderen Richtung - schnell packe ich die Seekarte zusammen, die ich zum trocknen ausgelegt habe. Als ich mich umdrehe, liegen dort, wo mein Zelt war, nur noch ein paar Haeringe auf dem Boden. Das Zelt selber liegt traurig auf dem Ruecken ein paar Meter weiter. Zum Glueck hatte ich wenigstens eine Tasche drin, sonst haette ich meiner Behausung vermutlich hinterherschwimmen duerfen. Seitdem verwende ich im Sand nur noch lange Bambusstaebe statt meiner zu kurzen Haeringe...

Vor der Kueste Ko Libongs bemerke ich am naechsten Tag einen Gleitschirm in der Luft. Ich frage mich noch, wie zum Henker der da hoch kommt, weil es weit und breit keine Berge gibt, da sehe ich, dass der Typ einen riesengrossen Ventilator auf dem Ruecken hat. Er landet auf Ko Libong und ich fahre natuerlich hin, um mir das genauer anzusehen. Kaum bin ich da, werde ich auch schon verscheucht - ich bin genau in der Startbahn des Ventilatorfliegers. Er nimmt Anlauf, rennt ueber den Strand - und klatscht genau vor mir ins Wasser. Das Lachen kann ich mir da natuerlich nicht verkneifen.
Am Festland angekommen, frage ich ein paar Fischer nach dem naechsten Geschaeft. Ein Typ, der sein T-Shirt statt am Koerper auf dem Kopf traegt (hat der arme Kerl keinen Hut?), bietet mir an, mich auf dem Roller hinzufahren. Nach einer wahnsinnig langen Strecke von 200 m kann ich immerhin Wasser, ein paar Fertignudeln und ein paar abgepackte Donuts kaufen. Die Getraenkedose, die mein Fahrer ploetzlich in der Hand haelt, steht vmtl. auch auf meiner Rechnung... egal.
Nachdem mir die ganze Kueste nicht zusagt, setze ich Abends noch ueber nach Ko Sukon. Erst finde ich auch da keinen ordentlichen Schlafplatz, dann bemerke ich eine kleine vorgelagerte Insel. Zwar ist wieder Ebbe und ich muss mein Gepaeck incl. Boot ewig schleppen - aber ich kann immerhin auf einem Haufen Muscheln zelten.

Am Morgen komme ich dank Ebbe auch erst sehr spaet los, aber ich will eh einen kurzen Tag machen. Im Dorf auf Ko Sukon gibt es auch kaum was zu kaufen, aber ich bekomme immerhin eine Wassermelone. Besser als nix allemal... trotzdem haette ich gern mal Brot oder wenigstens Kekse.
Zurueck am Festland finde ich nur einen mehr schlechten als rechten Platz zum Zelten. Ich bin zwar raus aus der Touristengegend, daber das hat auch seinen Grund. Keine schoenen Straende mehr, nur noch Mangroven oder totes Holz an der Kueste und bei Ebbe endloses Watt.
Erst am Abend bemerke ich, dass etwas hinter meinem Zelt ein Trampelpfad zu ein paar Haeusern fuert. Ein paar Thais mit Mofas rauschen vorbei, erwidern meinen Gruss aber nicht. Schade, ich hatte schon auf eine Einladung zum Abendessen gehofft...

Auch am kommenden Tag muss ich warten, bis sich das Meer endlich bequemt, mir wieder naeher zu kommen. Am fruehen Nachmittag kommt ein recht starker Wind auf, also beschliesse ich, eine Alternativroute durch die Klongs in den Mangroven zu nehmen. Auf meiner Seekarte sieht es recht einfach aus... natuerlich ist die Karte verdammt ungenau und ich lande in einem Labyrinth aus kleinen Klongs, die in den Mangrovenwaeldern enden. Meinen Weg finde ich zum Glueck trotzdem und lande in einer schoenen Bucht kurz vor Pakbara. Hier darf ich nachts noch ein besonderes Spektakel erleben: Zwar leuchtete das Meer um mich herum schon die letzten Abende bei meinem naechtlichen Bad, aber heute ist es besonders extrem: Jede Welle, die auf den Strand trifft, leuchtet blau auf, und als ich schwimmen gehe, wird es regelrecht hell um mich herum! Dieses als Meeresleuchten bekannte Phaenomen wird von Dinoflaggelaten, einer einzelligen Algenart, hervorgerufen.

Heute bin ich nur den kurzen Weg nach Pakbara gepaddelt und habe mich in einer Bungalowanlage einquartiert. Endlich mal wieder eine Dusche und Essen im Restaurant! Pakbara ist ein echt nettes Dorf: Nicht allzu viel los, die meisten Touristen reisen nur durch und gleich weiter zu den Inseln. Es gibt verdammt billiges Internet (30 Baht/min), guenstige Bungalows, einen 7eleven in dem mich meine Vorraete aufstocken kann und - obwohl ich wegen dem Muzzein und den Frauen mit Kopftuch hier schon das schlimmste befuerchtet habe - kuehles Bier!

Ich werde hier ein, zwei Tage bleiben und mich dann aufmachen, Ko Tarutao zu umrunden. Die gesamte Insel ist ein Nationalpark und so gut wie unbewohnt. Theoretisch koennte ich von Tarutao direkt nach Malaysia zur Insel Langkawi uebersetzen (sind nur 8 km Paddelstrecke), aber das verkneife ich mir glaub ich lieber. Grund: Der Hauptort, an dem ich meinen Pass stempeln lassen koennte, liegt genau an der anderen Seite von Langkawi - ich muesste also entweder 2-3 Tage "illegal" in Malaysia paddeln oder mein Boot liegen lassen und mit dem Taxi quer ueber die Insel fahren... klingt alles nicht so prickelnd, also werde ich besser mit der regulaeren Faehre uebersetzen.
Ausserdem bin ich verdammt gut vorangekommen und mein Visum fuer Thailand ist noch ueber einen Monat gueltig. Das lasse ich natuerlich nicht verfallen - also werde ich mir mal die Ostkueste anschauen. Da soll es ja einen verdammt grossen See geben, in dem man evtl. paddeln koennte...

Samstag, 18. Februar 2012

Tag 15 der endlosen Paddelei

Zu Krabi: Diese Stadt ist irgendwie ein Zwischending - zu viel los um seine Ruhe zu haben, aber zu wenig los um Party zu machen. Ich habe mir einen Roller gemietet (5 Euro fuer 24 h, dafuer ging aber auch weder Tachometer noch Tankanzeige)  und bin ein paar Kilometer zum Wat Tam Sua, dem Tiegertempel gefahren. Normalerweise bin ich ja nich so der Tempelgaenger (hat man den in Bangkok gesehen, kennt man alle), aber hier gibt es eine besondere Attraktion: Ueber 1200 Stufen fuehren bis auf einen Aussichtsberg, auf dem auch die Buddastatue steht. Nach fast 20 Minuten und vielen Litern vergossenem Schweiss bin ich endlich oben. Die Aussicht kann sich sehen lassen!
Auf dem Runterweg rennt ploetzlich eine Affenbande die Stufen entlang und wird prompt von anderen Touristen mit Wassermelone gefuettert. Ich stehe nur da, fotografiere und weigere mich, den Viechern auch etwas zu geben. Das gefaellt denen ueberhaupt nicht - einer wird agressiv, schlaegt nach mir und versucht tatsaechlich, mir die Kamera aus der Hand zu reissen! Nachdem ich zurueckfauche und ihm mit Schlaegen drohe, gibt er zum Glueck auf.

Am naechsten Tag komme ich um einiges besser voran als erwartet und schlage mein Zelt in einer Bucht im Norden von Ko Pu auf. Ploetzlich herrscht ein riesen Tumult in den Baeumen und kurz danach jagen ein paar Affen ueber den Strand. Ich raeume schnell mein ganzes Gepaeck ins Zelt, doch die Sorge ist diesmal unbegruendet. Entweder bin ich zu langweilig, oder es hat sich herumgesprochen, dass ich mir nichts klauen lasse.

Auch heute hatte ich spiegelglattes Wasser und bin gut vorangekommen, und bis auf ein paar Krabbentaucher gab es kaum etwas Interessantes zu sehen. Am fruehen Nachmittag ist jedoch ein Unwetter heraufgezogen, deshalb habe ich mein Zelt auf Ko Lanta Noi aufgestellt, einen Steinwurf entfernt von Ban Saladan, dem Hauptort auf Ko Lanta Yai. Hier werde ich mich nochmal mit Trinkwasser und Vorraeten eindecken, denn nach Ko Lanta steht mir eine grosse Querung bevor und ausserdem sind die Satellitenbilder auf Goolge Maps in dem Bereich verdammt schlecht.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Tag 13 des Strandurlaubs

Die letzten Tage am Tonsai Beach waren klasse. Aus der Deep Water Soloing Gruppe hat sich eine multikulturelle Klettergruppe (Iren, Spanier, Amis, Schweizer und Deutsche) gebildet, zusammen haben wir die letzten Tage einige Routen an den Felsen rund um den Beach gemacht. Leider gibt es kaum Routen in meinem bescheidenen Bereich bis 6b+, deshalb hatten wir das meiste nach 2 Klettertagen erledigt.
Der Deep Water Soloing Trip hat sich also doppelt gelohnt! Der Tag war ein Riesenspass, mit einer natuerlichen Matratze unter sich klettert es sich gleich entspannter. Trotzdem sind ist die Hoehe mit Vorsicht zu geniessen - bei einem recht weitem Sprung bin ich nich perfekt aufgekommen und hab mir sauber den Ruecken geprellt. Nach zwei Tagen und einer Thaimassage war zum Glueck wieder alles in Ordnung.

Die Gegend ist ein Paradies fuer Kletterer. Einige bleiben anscheinend mehrere Monate am Tonsai Beach haengen und versuchen dann den steigenden Kosten fuer die Uebernachtung zu entgehen, indem sie unter einem Felsvorsprung zelten. Da ich ja auch am sparen bin, habe ich mich da gleich dazugesellt. Wer braucht schon eine Dusche, wenns direkt vor der Tuer endlos viel Salzwasser gibt?
Der einzige Nachteil an Tonsai ist, dass er nur auf dem Seeweg erreicht werden kann. Das heisst, Strom gibt es nur von 18-6 Uhr aus dem Generator und alles ist etwas teurer. Essen kann man zum Glueck recht preiswert in "Mamas Chicken Restaurant", einer kleinen Wellblechbude in der von frueh bis spaet alle Kletterer mit Sticky Rice, Mueslishakes und Curry versorgt werden.

Alles in allem ist das ein Ort, an dem man recht leicht haengen bleiben kann. Damit mir das nicht passiert habe ich die Gelegenheit genutzt - gestern sind die Leute, mi denen ich die vergangenen Tage klettern war, abgereist - und bin jetzt nach knapp einer Woche weiter gepaddelt nach Krabi.

Die folgenden Tage werden anstrengend werden... wenig Strand und viele Mangrovenwaelder an der Kueste. Mal sehen wies wird.

Freitag, 10. Februar 2012

Der Start

Lange habe ichs nicht in Bangkok ausgehalten - zu viele Tuk Tuks und Chaos. Mit dem Nachtbus bin ich am Sonntag weiter nach Pang Nga City. Eigentlich hatte ich vor, direkt im Fluss in der Stadt zu starten, aber da dieser zu wenig Wasser fuehrt, musste ich mich noch mit dem Songtau zum Pier bringen lassen, der etwas ausserhalb der Stadt liegt.

Der Aufbau des Bootes war natuerlich wieder ein Highlight. Fast jeder der vorbeikam, ob Thai oder Tourist, wollte wissen was das ist, wo es damit hingeht usw... dementsprechend hat sich das ganze Procedre etwas in die Laenge gezogen.

Die ersten Meter zwischen den Mangroven raus aufs Meer waren gewoehnungsbeduerftig. Ein aelterer Mann im Longtailboot fragte mich, ob er mich bis nach Ko Panyi mitnehmen solle (eine kleine Insel an der Muendung des Klongs, die von Seenormaden bewohnt ist) - da ich diese jedoch bereits sehe und die Strecke nicht wirklich weit scheint, lehne ich dankend ab. Als die Insel eine halbe Stunde spaeter noch genauso weit entfernt zu sein scheint, aergere ich mich doch ein bisschen... tja, Entfernungen auf dem Wasser einschaetzen ist knifflig.

Die erste Nacht verbringe ich auf einer kleinen Insel. Dummerweise lande ich genau bei Ebbe an und muss Sack, Pack und Boot durchs Watt schleppen. Am Abend bekomme ich dann noch ploetzlich Besuch: Eine Familie hat auf der Insel um die Ecke ihr Haus, ein kleines, auf Stelzen gebautes Ding, dahinter ein paar Huehner. Obwohl es mit der Verstaendigung kompliziert ist, bieten sie mir dennoch Waschwasser an (vom Watt war ich doch ziemlich verdreckt). Der Vater will mich dann noch dazu bringen, auf eine Kokosnusspalme zu klettern, aber das lasse ich dann doch besser. Die Nuesse einer umgestuerzten Palme schmecken ihm nicht, sie sind noch nicht ganz reif. Da ich mich aber mit dem Trinkwasser verkalkuliert habe, leere ich eine Kokosnuss nach der anderen und packe mir den Rest fuer den naechsten Tag ins Boot.

Bei Sonnenuntergang kommt noch der Opa vorbei um zu sehen obs mir auch gut geht. Damit ich nicht im Dunkeln sitzen muss, zuendet er mir sogar noch ein Feuer an.

Am zweiten Tag treffe ich in einer kleinen Lagune und spaeter beim Einkafen eine Gruppe anderer Seekajakfahrer. Sie geben mir den Tipp, auf Ko Hong zu uebernachten, das sei ein super Ort.

Pustekuchen: Dort angekommen ist die Einfahrt zur Lagune versperrt, weil (natuerlich) Ebbe ist. Der einzige erreichbare Strand ist vor dem Eingang zu einem "Nationalpark". Ich versuche mich zwar in einer Ecke zu verstecken, muss aber dennoch blechen. 400 Baht fuer eine Person mit Zelt! Am Morgen entdecke ich dann noch, dass ich Opfer einer Ameisenplage geworden bin: Eine Mango und mein ganzer Vorrat an Bananen kann ich abschreiben - alles angenagt bzw. aufgefressen.

Noch dazu ist ein recht frischer Wind aufgekommen. Die 10 km lange Ueberfahrt zum Festland dauert deshalb etwas laenger, weil ich mit dem Gegenwind statt den ueblichen 6-7 nur noch 3-4 kmh mache.

Ziemlich erledigt und ziemlich spaet komme ich dann am Ao Tonsai Beach an. Und wie koennte es anders sein: Gerade ist Ebbe und der Stand ist von Felsen versperrt. Ich lege mich deshalb an den Railay Beach, geniesse den Sonnenuntergang und warte auf die Flut.

Der Tonsai Beach ist ein interessanter Ort! Hier scheint sich die alternative Szene (und die Kletterszene) Thailands zu versammeln: Eine Gruppe zeltet etwas abseits unter einem Felsvorsprung, da stelle ich mich natuerlich gleich dazu. Gratis wohnen ist immer gut! Der Barkeeper an der Strandbar hat sicher nicht nur Zigaretten geraucht, und dann und wann weht ein suesslicher Geruch am Zelt vorbei. Auch als ich am Morgen aufstehe, ist wieder jemand mit Fruehstuecksjoint unterwegs.

Trotzdem oder gerade deswegen ist die Stimmung hier echt gut, deshalb werde ich noch ein paar Tage bleiben. Fuer morgen gehts erst mal zum Klettern, genauer gesagt zum Deep Water Soloing.

Freitag, 3. Februar 2012

Bangkok - Tag 1 der Fahrt ins Ungewisse

Die guten Neuigkeiten vorweg: Nach einigen Telefonaten hat sich Airberlin doch noch bereit erklaert und mein Faltkajak zum alten Preis befoerdert. Wider Erwarten kam heute auch mein ganzes Gepaeck gleichzeitig mit mir in Bangkok an!

Was Bangkok angeht: Irre Stadt. Der Fahrstil schlimmer als in Rom oder Genua, die Temperaturen jenseits von gut und boese (durchwegs ueber 30 Grad bei gefuehlten 200% Luftfeuchtigkeit) und die Leute - natuerlich - sehr geldgeil. Egal wo man ist, irgendeiner will einem immer eine superguenstige Tuk Tuk - Fahrt andrehen. Als mich ein Inder in eine finstere Seitengasse fuehren will, um mir seine "Wahrsagerfaehigkeiten'  (first I tell name of your mother!) zu demonstrieren, lehne ich auch besser dankend ab.

Als blutiger Anfaenger hab ich natuerlich trotzdem erst mal alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte: Das Taxi ohne Taxameter fahren lassen (trotzdem "nur" 100 Baht fuer 20 min Fahrt), mir fuer 25 Baht mit doch recht scharfem Curry aus der Garkueche den Magen ausgebrannt (mir faellt grade spontan Mittermeier ein: "Irgendwie muss das Chili ja auch wieder raus! :(") und beim einkaufen viel zu wenig gehandelt.

Das groesste Foul hab ich jedoch am Abend begangen: Als ich mehr oder weniger ziellos durch Bangkok irre, spricht mich ein Thai an. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Stunden antworte ich sofort, dass ich KEIN Tuk Tuk brauche und sehr gut zu Fuss weiter komme. Er reagiert etwas gekraenkt und meint, er haette studiert, einen guten Job und es nicht noetig, Tuk Tuk zu fahren!
Wir kommen ins Gespraech und er ist tatsaechlich so freundlich, mir den Weg zu einer offiziellen Tourist Information zu zeigen - die sind naemlich garnicht so einfach zu finden zwischen hunderten Faelschungen...
Doch dann geht es los: "I show you where you can get proper Thai Food" - also einer von den Kandidaten, die sich zum Essen einladen lassen wollen! Egal, kann ja nicht so teuer werden, ich hab ja eben noch fuer 20 Baht Pancakes gegessen. Die 10 Euro kann ich dann grad noch eruebrigen...
Also fahren wir mit dem Bus etwas aus dem Zentrum raus Richtung Tonburi. Die Busfahrt ist fuer mich ein rechtes Erlebnis - als einziger Europaeer in dem Bus fuehle ich mich mit meinen 175 cm riesig :)
Wir landen in einem kleinen recht gammligen Lokal. Er bestellt Fisch, Reis, Schweinefleisch mit Gemuese und Salat. Ausreichende Mengen, aber eigentlich nicht zu viel fuer zwei.
Als die Rechnung kommt, schaue ich aber erst mal doof: 1500 Baht, ca. 30 Euro - fuer zwei Personen! Tjaja, Seafood sei hier in Bangkok halt teuer. Der Fisch war ja auch gut...

Na wirklich viel Geld wars jetzt nicht, und ich hab meine Lektion gelernt. Obwohl ich nicht glaube, dass er es wirklich "boese" gemeint hat. Der Farang hat halt nunmal mehr Geld, also ist ja auch nichts dabei, sich von einem mal ein gutes Essen zahlen zu lassen.