Viel passiert, seitdem ich das letzte Mal bloggen konnte! Leider gab es die letzte Woche keinen Internetzugang, und auch mit dem Einkaufen sah es etwas knapp aus... doch der Reihe nach:
Auf Ko Lanta hab ich insgesamt noch 2 Naechte verbracht, eine davon sogar in einem extrem teuren Bungalow. Fuer 20 Euro die Nacht gab es dafuer sogar ein Moskitonetz und heisses Wasser (wofuer auch immer man sowas braucht, bei 35 Grad Aussentemperatur). Trotz allem war ich ganz froh ueber die Unterkunft, so konnte ich naemlich noch eine recht interessante Hoehle besichtigen, mein Zeug mal mit Suesswasser waschen und dem abendlichen Regen gelassen auf der Veranda entgehen. In den letzten 24 Stunden davor hatte ich insgesamt 3 Gewitterschauer, denen ich im Zelt trotzen musste...
Apropos Unwetter: Am Morgen frage ich den fingerlosen Thai, der mir das Fruehstueck serviert, nach einer Wettervorhersage. Er lacht, guckt kurz in den Himmel und meint, die naechsten beiden Tage wuerde es sicher nicht regnen. Ich bin trotzdem etwas skeptisch und will es genau wissen, weil mir eine "grosse" Ueberfahrt von Ko Lanta nach Ko Muk ansteht, bei der ich nur ungern in ein Gewitter geraten moechte. Also gehe ich ins naechste Internetcafe und checke das Wetter online. Fuer die naechsten beiden Tage wird Nachmittags Gewitter vorhergesagt. Jaja, du fingerloser Klugschwaetzer!
Ich fahre also am naechsten Tag nur bis zu einem Nationalpark am Suedende vo Ko Lanta und verschiebe die Ueberfahrt auf die fruehen Morgenstunden des Dienstags. Ich mache es mir so gut es unter diebischen Affenbanden eben geht gemuetlich und warte auf das Gewitter. Pustekuchen, den ganzen Tag bleibt es schoen! Und den Tag danach genauso... da hatte der Thai doch recht!
Zu den Affen: Als ich im Nationalpark ankomme, werde ich schon darauf hingewiesen, das Zelt erst um 17 Uhr aufzustellen und immer in der Naehe meine Sachen zu bleiben, da die Affen auf der Suche nach Diebesgut alles kaputtmachen wuerden. Tolle Aussichten! Ich verpacke also alles gut und lege mich mit der Kamera im Schatten auf die Lauer. Tatsaechlich laesst die erste Bande nicht lange auf sich warten. Sie beobachten mich aus den Bueschen heraus und als ich mich kurz wegdrehe, um den einen Affen zu filmen, schleicht sich der andere schon hinter dem Boot an meine Tasche heran und versucht sie aufzumachen. Leider haut er ab, bevor ich ihm ein paar mit dem Paddel verpassen kann.
Am Abend mache ich die Sitzluke des Boots mit der Spritzdecke dicht. Ein Affe springt darauf, was die Decke natuerlich zurueckschnalzen laesst, und der Affe rennt erschreckt davon. Als ich spaeter ins Boot schaue, sehe ich, dass mir das Mistvieh etwas hinterlassen hat. Ob er mir nun vor Schreck oder aus Rache ins Boot gekackt hat, kann ich nicht sagen...
Die Ueberfahrt nach Ko Ngai und Ko Muk am naechsten Tag ist zwar schaukelig, aber mit Megaherz auf den Ohren echt machbar. Auf Ko Muk gibt es eine sehr coole Hoehle, durch die man mit dem Kajak bis zu einem verstecken Strand fahren kann. Als ich kurz davor bin, bemerke ich mehre Ausflugsboote und jede Menge Leute mit Schwimmwesten im Wasser. Mehrere Thais trillern wild mit Pfeifen durch die Gegend und Schnorchler suchen das Wasser ab. Ein Schiffsunglueck? Nein, nur Grottenbesichtigung in Massenabfertigung nach Thai Logistik. Dutzende Urlauber werden mit Schwimmwesten ins Wasser gescheucht und durch die Hoehle zum Strand getrieben. Ich bin froh, dass ich gemuetlich mit dem Kajak durchpaddeln kann. Abends zelte ich am Sabai Beach, kann zum ersten Mal entspannt am Feuer sitzen und auf der Mundharmonika vor mich hinpfeifen. Sabai Sabai! Den Tag truebt nur, dass mir meine angeblich wasserdichte Kamera nach einem Schnorchelausflug die Speicherkarte formatiert... vermutlich sind jetzt alle Bilder seit Krabi verloren :(
Am naechsten Tag will ich Vorraete aufstocken, doch der Minimarkt im Resort auf Ko Muk ist mir echt zu teuer. Im Dorfladen ist es zum Glueck etwas billiger und ich bekomme zum ersten Mal Reis in einer akzeptablen Packungsgroesse. Davor gab es immer nur 5 kg Saecke zu kaufen, die mir etwas zu gross waren... Am Abend will ich schnell das Zelt auf Ko Libong aufstellen, weil ein Gewitter heranzieht. Ploetzlich kommt ein Windstoss aus der komplett anderen Richtung - schnell packe ich die Seekarte zusammen, die ich zum trocknen ausgelegt habe. Als ich mich umdrehe, liegen dort, wo mein Zelt war, nur noch ein paar Haeringe auf dem Boden. Das Zelt selber liegt traurig auf dem Ruecken ein paar Meter weiter. Zum Glueck hatte ich wenigstens eine Tasche drin, sonst haette ich meiner Behausung vermutlich hinterherschwimmen duerfen. Seitdem verwende ich im Sand nur noch lange Bambusstaebe statt meiner zu kurzen Haeringe...
Vor der Kueste Ko Libongs bemerke ich am naechsten Tag einen Gleitschirm in der Luft. Ich frage mich noch, wie zum Henker der da hoch kommt, weil es weit und breit keine Berge gibt, da sehe ich, dass der Typ einen riesengrossen Ventilator auf dem Ruecken hat. Er landet auf Ko Libong und ich fahre natuerlich hin, um mir das genauer anzusehen. Kaum bin ich da, werde ich auch schon verscheucht - ich bin genau in der Startbahn des Ventilatorfliegers. Er nimmt Anlauf, rennt ueber den Strand - und klatscht genau vor mir ins Wasser. Das Lachen kann ich mir da natuerlich nicht verkneifen.
Am Festland angekommen, frage ich ein paar Fischer nach dem naechsten Geschaeft. Ein Typ, der sein T-Shirt statt am Koerper auf dem Kopf traegt (hat der arme Kerl keinen Hut?), bietet mir an, mich auf dem Roller hinzufahren. Nach einer wahnsinnig langen Strecke von 200 m kann ich immerhin Wasser, ein paar Fertignudeln und ein paar abgepackte Donuts kaufen. Die Getraenkedose, die mein Fahrer ploetzlich in der Hand haelt, steht vmtl. auch auf meiner Rechnung... egal.
Nachdem mir die ganze Kueste nicht zusagt, setze ich Abends noch ueber nach Ko Sukon. Erst finde ich auch da keinen ordentlichen Schlafplatz, dann bemerke ich eine kleine vorgelagerte Insel. Zwar ist wieder Ebbe und ich muss mein Gepaeck incl. Boot ewig schleppen - aber ich kann immerhin auf einem Haufen Muscheln zelten.
Am Morgen komme ich dank Ebbe auch erst sehr spaet los, aber ich will eh einen kurzen Tag machen. Im Dorf auf Ko Sukon gibt es auch kaum was zu kaufen, aber ich bekomme immerhin eine Wassermelone. Besser als nix allemal... trotzdem haette ich gern mal Brot oder wenigstens Kekse.
Zurueck am Festland finde ich nur einen mehr schlechten als rechten Platz zum Zelten. Ich bin zwar raus aus der Touristengegend, daber das hat auch seinen Grund. Keine schoenen Straende mehr, nur noch Mangroven oder totes Holz an der Kueste und bei Ebbe endloses Watt.
Erst am Abend bemerke ich, dass etwas hinter meinem Zelt ein Trampelpfad zu ein paar Haeusern fuert. Ein paar Thais mit Mofas rauschen vorbei, erwidern meinen Gruss aber nicht. Schade, ich hatte schon auf eine Einladung zum Abendessen gehofft...
Auch am kommenden Tag muss ich warten, bis sich das Meer endlich bequemt, mir wieder naeher zu kommen. Am fruehen Nachmittag kommt ein recht starker Wind auf, also beschliesse ich, eine Alternativroute durch die Klongs in den Mangroven zu nehmen. Auf meiner Seekarte sieht es recht einfach aus... natuerlich ist die Karte verdammt ungenau und ich lande in einem Labyrinth aus kleinen Klongs, die in den Mangrovenwaeldern enden. Meinen Weg finde ich zum Glueck trotzdem und lande in einer schoenen Bucht kurz vor Pakbara. Hier darf ich nachts noch ein besonderes Spektakel erleben: Zwar leuchtete das Meer um mich herum schon die letzten Abende bei meinem naechtlichen Bad, aber heute ist es besonders extrem: Jede Welle, die auf den Strand trifft, leuchtet blau auf, und als ich schwimmen gehe, wird es regelrecht hell um mich herum! Dieses als Meeresleuchten bekannte Phaenomen wird von Dinoflaggelaten, einer einzelligen Algenart, hervorgerufen.
Heute bin ich nur den kurzen Weg nach Pakbara gepaddelt und habe mich in einer Bungalowanlage einquartiert. Endlich mal wieder eine Dusche und Essen im Restaurant! Pakbara ist ein echt nettes Dorf: Nicht allzu viel los, die meisten Touristen reisen nur durch und gleich weiter zu den Inseln. Es gibt verdammt billiges Internet (30 Baht/min), guenstige Bungalows, einen 7eleven in dem mich meine Vorraete aufstocken kann und - obwohl ich wegen dem Muzzein und den Frauen mit Kopftuch hier schon das schlimmste befuerchtet habe - kuehles Bier!
Ich werde hier ein, zwei Tage bleiben und mich dann aufmachen, Ko Tarutao zu umrunden. Die gesamte Insel ist ein Nationalpark und so gut wie unbewohnt. Theoretisch koennte ich von Tarutao direkt nach Malaysia zur Insel Langkawi uebersetzen (sind nur 8 km Paddelstrecke), aber das verkneife ich mir glaub ich lieber. Grund: Der Hauptort, an dem ich meinen Pass stempeln lassen koennte, liegt genau an der anderen Seite von Langkawi - ich muesste also entweder 2-3 Tage "illegal" in Malaysia paddeln oder mein Boot liegen lassen und mit dem Taxi quer ueber die Insel fahren... klingt alles nicht so prickelnd, also werde ich besser mit der regulaeren Faehre uebersetzen.
Ausserdem bin ich verdammt gut vorangekommen und mein Visum fuer Thailand ist noch ueber einen Monat gueltig. Das lasse ich natuerlich nicht verfallen - also werde ich mir mal die Ostkueste anschauen. Da soll es ja einen verdammt grossen See geben, in dem man evtl. paddeln koennte...
Auf Ko Lanta hab ich insgesamt noch 2 Naechte verbracht, eine davon sogar in einem extrem teuren Bungalow. Fuer 20 Euro die Nacht gab es dafuer sogar ein Moskitonetz und heisses Wasser (wofuer auch immer man sowas braucht, bei 35 Grad Aussentemperatur). Trotz allem war ich ganz froh ueber die Unterkunft, so konnte ich naemlich noch eine recht interessante Hoehle besichtigen, mein Zeug mal mit Suesswasser waschen und dem abendlichen Regen gelassen auf der Veranda entgehen. In den letzten 24 Stunden davor hatte ich insgesamt 3 Gewitterschauer, denen ich im Zelt trotzen musste...
Apropos Unwetter: Am Morgen frage ich den fingerlosen Thai, der mir das Fruehstueck serviert, nach einer Wettervorhersage. Er lacht, guckt kurz in den Himmel und meint, die naechsten beiden Tage wuerde es sicher nicht regnen. Ich bin trotzdem etwas skeptisch und will es genau wissen, weil mir eine "grosse" Ueberfahrt von Ko Lanta nach Ko Muk ansteht, bei der ich nur ungern in ein Gewitter geraten moechte. Also gehe ich ins naechste Internetcafe und checke das Wetter online. Fuer die naechsten beiden Tage wird Nachmittags Gewitter vorhergesagt. Jaja, du fingerloser Klugschwaetzer!
Ich fahre also am naechsten Tag nur bis zu einem Nationalpark am Suedende vo Ko Lanta und verschiebe die Ueberfahrt auf die fruehen Morgenstunden des Dienstags. Ich mache es mir so gut es unter diebischen Affenbanden eben geht gemuetlich und warte auf das Gewitter. Pustekuchen, den ganzen Tag bleibt es schoen! Und den Tag danach genauso... da hatte der Thai doch recht!
Zu den Affen: Als ich im Nationalpark ankomme, werde ich schon darauf hingewiesen, das Zelt erst um 17 Uhr aufzustellen und immer in der Naehe meine Sachen zu bleiben, da die Affen auf der Suche nach Diebesgut alles kaputtmachen wuerden. Tolle Aussichten! Ich verpacke also alles gut und lege mich mit der Kamera im Schatten auf die Lauer. Tatsaechlich laesst die erste Bande nicht lange auf sich warten. Sie beobachten mich aus den Bueschen heraus und als ich mich kurz wegdrehe, um den einen Affen zu filmen, schleicht sich der andere schon hinter dem Boot an meine Tasche heran und versucht sie aufzumachen. Leider haut er ab, bevor ich ihm ein paar mit dem Paddel verpassen kann.
Am Abend mache ich die Sitzluke des Boots mit der Spritzdecke dicht. Ein Affe springt darauf, was die Decke natuerlich zurueckschnalzen laesst, und der Affe rennt erschreckt davon. Als ich spaeter ins Boot schaue, sehe ich, dass mir das Mistvieh etwas hinterlassen hat. Ob er mir nun vor Schreck oder aus Rache ins Boot gekackt hat, kann ich nicht sagen...
Die Ueberfahrt nach Ko Ngai und Ko Muk am naechsten Tag ist zwar schaukelig, aber mit Megaherz auf den Ohren echt machbar. Auf Ko Muk gibt es eine sehr coole Hoehle, durch die man mit dem Kajak bis zu einem verstecken Strand fahren kann. Als ich kurz davor bin, bemerke ich mehre Ausflugsboote und jede Menge Leute mit Schwimmwesten im Wasser. Mehrere Thais trillern wild mit Pfeifen durch die Gegend und Schnorchler suchen das Wasser ab. Ein Schiffsunglueck? Nein, nur Grottenbesichtigung in Massenabfertigung nach Thai Logistik. Dutzende Urlauber werden mit Schwimmwesten ins Wasser gescheucht und durch die Hoehle zum Strand getrieben. Ich bin froh, dass ich gemuetlich mit dem Kajak durchpaddeln kann. Abends zelte ich am Sabai Beach, kann zum ersten Mal entspannt am Feuer sitzen und auf der Mundharmonika vor mich hinpfeifen. Sabai Sabai! Den Tag truebt nur, dass mir meine angeblich wasserdichte Kamera nach einem Schnorchelausflug die Speicherkarte formatiert... vermutlich sind jetzt alle Bilder seit Krabi verloren :(
Am naechsten Tag will ich Vorraete aufstocken, doch der Minimarkt im Resort auf Ko Muk ist mir echt zu teuer. Im Dorfladen ist es zum Glueck etwas billiger und ich bekomme zum ersten Mal Reis in einer akzeptablen Packungsgroesse. Davor gab es immer nur 5 kg Saecke zu kaufen, die mir etwas zu gross waren... Am Abend will ich schnell das Zelt auf Ko Libong aufstellen, weil ein Gewitter heranzieht. Ploetzlich kommt ein Windstoss aus der komplett anderen Richtung - schnell packe ich die Seekarte zusammen, die ich zum trocknen ausgelegt habe. Als ich mich umdrehe, liegen dort, wo mein Zelt war, nur noch ein paar Haeringe auf dem Boden. Das Zelt selber liegt traurig auf dem Ruecken ein paar Meter weiter. Zum Glueck hatte ich wenigstens eine Tasche drin, sonst haette ich meiner Behausung vermutlich hinterherschwimmen duerfen. Seitdem verwende ich im Sand nur noch lange Bambusstaebe statt meiner zu kurzen Haeringe...
Vor der Kueste Ko Libongs bemerke ich am naechsten Tag einen Gleitschirm in der Luft. Ich frage mich noch, wie zum Henker der da hoch kommt, weil es weit und breit keine Berge gibt, da sehe ich, dass der Typ einen riesengrossen Ventilator auf dem Ruecken hat. Er landet auf Ko Libong und ich fahre natuerlich hin, um mir das genauer anzusehen. Kaum bin ich da, werde ich auch schon verscheucht - ich bin genau in der Startbahn des Ventilatorfliegers. Er nimmt Anlauf, rennt ueber den Strand - und klatscht genau vor mir ins Wasser. Das Lachen kann ich mir da natuerlich nicht verkneifen.
Am Festland angekommen, frage ich ein paar Fischer nach dem naechsten Geschaeft. Ein Typ, der sein T-Shirt statt am Koerper auf dem Kopf traegt (hat der arme Kerl keinen Hut?), bietet mir an, mich auf dem Roller hinzufahren. Nach einer wahnsinnig langen Strecke von 200 m kann ich immerhin Wasser, ein paar Fertignudeln und ein paar abgepackte Donuts kaufen. Die Getraenkedose, die mein Fahrer ploetzlich in der Hand haelt, steht vmtl. auch auf meiner Rechnung... egal.
Nachdem mir die ganze Kueste nicht zusagt, setze ich Abends noch ueber nach Ko Sukon. Erst finde ich auch da keinen ordentlichen Schlafplatz, dann bemerke ich eine kleine vorgelagerte Insel. Zwar ist wieder Ebbe und ich muss mein Gepaeck incl. Boot ewig schleppen - aber ich kann immerhin auf einem Haufen Muscheln zelten.
Am Morgen komme ich dank Ebbe auch erst sehr spaet los, aber ich will eh einen kurzen Tag machen. Im Dorf auf Ko Sukon gibt es auch kaum was zu kaufen, aber ich bekomme immerhin eine Wassermelone. Besser als nix allemal... trotzdem haette ich gern mal Brot oder wenigstens Kekse.
Zurueck am Festland finde ich nur einen mehr schlechten als rechten Platz zum Zelten. Ich bin zwar raus aus der Touristengegend, daber das hat auch seinen Grund. Keine schoenen Straende mehr, nur noch Mangroven oder totes Holz an der Kueste und bei Ebbe endloses Watt.
Erst am Abend bemerke ich, dass etwas hinter meinem Zelt ein Trampelpfad zu ein paar Haeusern fuert. Ein paar Thais mit Mofas rauschen vorbei, erwidern meinen Gruss aber nicht. Schade, ich hatte schon auf eine Einladung zum Abendessen gehofft...
Auch am kommenden Tag muss ich warten, bis sich das Meer endlich bequemt, mir wieder naeher zu kommen. Am fruehen Nachmittag kommt ein recht starker Wind auf, also beschliesse ich, eine Alternativroute durch die Klongs in den Mangroven zu nehmen. Auf meiner Seekarte sieht es recht einfach aus... natuerlich ist die Karte verdammt ungenau und ich lande in einem Labyrinth aus kleinen Klongs, die in den Mangrovenwaeldern enden. Meinen Weg finde ich zum Glueck trotzdem und lande in einer schoenen Bucht kurz vor Pakbara. Hier darf ich nachts noch ein besonderes Spektakel erleben: Zwar leuchtete das Meer um mich herum schon die letzten Abende bei meinem naechtlichen Bad, aber heute ist es besonders extrem: Jede Welle, die auf den Strand trifft, leuchtet blau auf, und als ich schwimmen gehe, wird es regelrecht hell um mich herum! Dieses als Meeresleuchten bekannte Phaenomen wird von Dinoflaggelaten, einer einzelligen Algenart, hervorgerufen.
Heute bin ich nur den kurzen Weg nach Pakbara gepaddelt und habe mich in einer Bungalowanlage einquartiert. Endlich mal wieder eine Dusche und Essen im Restaurant! Pakbara ist ein echt nettes Dorf: Nicht allzu viel los, die meisten Touristen reisen nur durch und gleich weiter zu den Inseln. Es gibt verdammt billiges Internet (30 Baht/min), guenstige Bungalows, einen 7eleven in dem mich meine Vorraete aufstocken kann und - obwohl ich wegen dem Muzzein und den Frauen mit Kopftuch hier schon das schlimmste befuerchtet habe - kuehles Bier!
Ich werde hier ein, zwei Tage bleiben und mich dann aufmachen, Ko Tarutao zu umrunden. Die gesamte Insel ist ein Nationalpark und so gut wie unbewohnt. Theoretisch koennte ich von Tarutao direkt nach Malaysia zur Insel Langkawi uebersetzen (sind nur 8 km Paddelstrecke), aber das verkneife ich mir glaub ich lieber. Grund: Der Hauptort, an dem ich meinen Pass stempeln lassen koennte, liegt genau an der anderen Seite von Langkawi - ich muesste also entweder 2-3 Tage "illegal" in Malaysia paddeln oder mein Boot liegen lassen und mit dem Taxi quer ueber die Insel fahren... klingt alles nicht so prickelnd, also werde ich besser mit der regulaeren Faehre uebersetzen.
Ausserdem bin ich verdammt gut vorangekommen und mein Visum fuer Thailand ist noch ueber einen Monat gueltig. Das lasse ich natuerlich nicht verfallen - also werde ich mir mal die Ostkueste anschauen. Da soll es ja einen verdammt grossen See geben, in dem man evtl. paddeln koennte...