Sonntag, 13. Mai 2012

Songkran

In Bangkok herrscht der komplette Ausnahmezustand. Ich bin genau zu Songkran, dem thailändischen Neujahrsfest, in die Hauptstadt gekommen.
Ursprünglich hat man zu Songkran wohl die Älteren geehrt und sie zum Zeichen dieser Ehrerbietung mit (kühlendem) Wasser besprenkelt - heutzutage ist es aber einfach für Einheimische und Touristen gleichermaßen ein Grund, sich eine drei Tage andauernde landesweite Wasserschlacht zu liefern.
Wohlweislich habe ich bereits im Vorfeld alles in Plastiktüten und meine wasserdichten Kajak-Packsäcke gepackt, was sich als vernüftig erweist: Die meisten Einheimischen zeigen noch Mitleid mit einem schwerbepackten Traveller - die Touristen aber nicht. So kann es bei 10 Minuten Fußmarsch schon ein paar mal vorkommen, dass einenem ein Kübel eiskalten Wassers über den Kopf geschüttet wird...

Am Anfang mag es noch angenehm kühlend sein, doch spätestens nach Sonnenuntergang wird es in den durchnässten Klamotten doch etwas kalt. Trockene Sachen anziehen lohnt allerdings nicht, denn genau vor der Tür meines Hostels haben "Wegelagerer" ihre Wassereimer aufgestellt und duschen jeden vorbeikommenden Passanten, Roller-, Auto- und Busfahrer.
Ich mische mich gleich unters Volk in der nun den ganzen Tag für Autos gesperrten Khaosan Road, wo eine übertriebenste Wasser- und Kalkschlacht im Gange ist. An jeder Ecke kann man nämlich Beutel mit weißem Kalkpulver kaufen, das man mit Wasser vermischt wunderbar jedem ins Gesicht schmieren kann.


Ich gönne mir eine Wasserpistole und geselle mich zu den Wegelagerern vor meinem Hostel. Ab und zu kommen Leute vorbei, die von ihrem Motorradbeiwagen aus riesige Eisblöcke verkaufen, die wir in die Wassertonne packen. So wird das Wasser eiskalt...
Obwohls einen Heidenspass macht, bin ich am Ende doch froh, als die drei Tage Ausnahmezustand vorbei sind und ich am letzten Tag vor dem Abflug noch ein paar Einkäufe erledigen kann, ohne pitschnass zu werden.

Apropos Heimflug - "Die Unendliche Geschichte von Airberlin und dem Faltboot" möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:
Bei der Buchung des Hinflugs hatte mir der Kundenservice von Airberlin telefonisch bestätigt, dass ich das Faltboot auch auf dem Rückflug wieder kostenfrei mitnehmen könne. Über das Kontaktformular auf der Airberlin-Website hatte ich bereits in Chiang Mai beantragt, das Boot anzumelden. Als rund zwei Wochen später in Kambodscha immer noch keine Antwort kam, wollte ich das ganze telefonisch regeln.

Das Servicecenter kann mir natürlich nicht weiterhelfen, da das eine Angelegenheit des Kundenservice sei. Bei der Weiterleitung zum Kundenservice bricht die Verbindung plötzlich ab... Später am Tag ist auch bei mehreren Versuchen telefonisch kein Durchkommen mehr, da alle Leitungen belegt sind.

Auf eine neu verfasste E-Mail direkt an das Servicecenter erhalte ich immerhin zwei Tage später die Antwort, dass es auch nach Rücksprache mit dem Kundenservice nicht möglich sei, mein Faltboot zu transportieren. Gedanklich verabschiede ich mich schon von dem Boot und sehe es in einer Mülltonne in Bangkok liegen...
Nach einigem Suchen finde ich jedoch noch die E-Mail Adresse des Kundenservice und schreibe ihnen direkt, dass sie doch bitte zu ihrer Zusage vom Februar stehen sollen. Tatsächlich - wieder ein paar Tage später kommt die Antwort, dass sie mir das Faltboot "gerne" kostenfrei als Übergepäck angemeldet haben, die Bestätigung würde umgehend kommen.

Wieder einen Tag später ist die Bestätigung immer noch nicht da und der Abflug steht unmittelbar bevor.
Ich gehe also mitsamt Boot zum Check-In Schalter und lasse mich überraschen, ob das Ding jetzt mitfliegt oder nicht. Aber tatsächlich: Die Mitarbeiter gucken zwar erst etwas zweifelnd auf ihren Bildschirm, kleben dann aber ohne einen weiteren Kommentar den Zettel aufs Boot... Glück gehabt! :D

Einen Tag nach meiner Ankunft kommt dann auch die Bestätigung, dass mein Boot mitfliegen darf...




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